Daneben werden wöchentlich Flüchtlinge vom Land an den Wetteraukreis zugewiesen. Aus der Ukraine kommen daneben Kriegsflüchtlinge auf privaten Wegen in die Wetterau. Nach einem Einsatzbefehl des Landes hat der Wetteraukreis Mitte März eine kommunale Notunterkunft als Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen mit bis zu 1.000 Plätzen in Nidda aufgebaut und betreibt diese seit dem im Auftrag des Landes.

Die EAEH in Nidda wird ausschließlich für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine genutzt. Als ukrainische Kriegsflüchtlinge gelten laut Definition des Bundesinnenministeriums alle Personen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, unabhängig von ihrer Nationalität und Staatsangehörigkeit. Mit Stand 31.03.2021 sind in der EAEH in Nidda 404 Personen unterkommen. Nach einigen Tagen in einer der Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes, zu der auch Nidda gehört, werden die Flüchtlinge hessenweit nach einer Quote an die hessischen Landkreise und kreisfreien Städte zugewiesen. Die Ankündigungen des Landes über die Höhe der Zuweisung an Landkreise und kreisfreie Städte haben sich seit Beginn des Krieges kontinuierlich gesteigert.

Derzeit werden Kapazitäten der Erstaufnahmeeinrichtung weiter ausgebaut, sodass bis zu 1.000 Plätze vor Ort zur Verfügung stehen. Daher wird ab Montag, den 11. April, die Sporthalle am Seebach in Friedberg wieder für den Vereinssport und Schulsport freigegeben. Ab dem 4. März war die Halle zunächst als Anlaufstelle für Flüchtlinge aus der Ukraine genutzt worden, seit dem 12. März nur im Stand-by-Modus.

Zuweisung von Flüchtlingen im Wetteraukreis immer dienstags

Der Wetteraukreis erhält immer dienstags die Zuweisung von Flüchtlingen vom Land Hessen, die aus einer EAEH kommen. Dabei wird gesplittet in Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine und Flüchtlinge aus weltweiten Krisengebieten. Die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine werden nach Quote den Städten und Gemeinden zugewiesen. Die Städte Friedberg, Nidda und Büdingen werden um zwei Drittel entlastet, da es dort durch die Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes bereits eine größere Anzahl an Flüchtlingen gibt. Die Flüchtlinge aus den weltweiten Krisengebieten werden weiterhin direkt vom Wetteraukreis untergebracht.

Eine Liste des Regierungspräsidiums mit den ukrainischen Kriegsflüchtlingen, die dem Wetteraukreis zugewiesen werden, ist Grundlage für die Verteilung auf die Kommunen. Für den vergangenen Dienstag (29. März), waren 144 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine und 19 weltweite Flüchtlinge angekündigt. Tatsächlich kamen am Dienstagabend 103 der Ukraine-Flüchtlinge und alle 19 weltweiten Flüchtlinge im Wetteraukreis an. Für die Ankunft im Wetteraukreis wurde bislang die Mehrzweckhalle im Friedberger Stadtteil Bruchenbrücken genutzt. Ab der kommenden Woche wird die Ankunft und weitere Zuweisung an der Römerhalle in Ober-Wöllstadt organisiert.

Die bisherige Erfahrung ist, dass immer etwas weniger ukrainische Flüchtlinge ankommen als vom Land angekündigt wurden. Hintergrund ist, dass sich die ukrainischen Flüchtlinge in der Europäischen Union und damit auch hier im Wetteraukreis visumfrei aufhalten können. Sie können sich im Rahmen der Freizügigkeit also frei bewegen und auch entscheiden, das Angebot der Unterbringung im Wetteraukreis nicht anzunehmen.

Meldung beim Einwohnermeldeamt berücksichtigt

Bei der Zuweisung an die Städten und Gemeinden wird auch diejenige Anzahl von ukrainischen Flüchtlingen berücksichtigt, die sich bereits beim Einwohnermeldeamt vor Ort haben registrieren lassen. Mit Stand vom 31.03.2021 sind insgesamt etwa 1.800 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine – verteilt über alle 25 Städte und Gemeinden – im Wetteraukreis gemeldet. Viele davon sind über andere Wege an- und derzeit oftmals privat untergekommen. Der Wetteraukreis geht von einer höheren Dunkelziffer aus, da sich noch nicht alle geflüchteten Personen auch bei den Einwohnermeldeämter gemeldet haben.

Enge Zusammenarbeit zwischen Wetteraukreis und Kommunen

Zwischen Wetteraukreis und den Städten und Gemeinden gibt es einen regelmäßigen Austausch auf allen Ebenen. Vor allem die transparente und unbürokratische Kommunikation sowie Absprache zu den Abläufen stehen im Mittelpunkt. Da es bei allen Abläufen bestimmte Formalien gibt, die zwingend eingehalten werden müssen, ist der enge Austausch besonders wichtig. „Die aktuelle Lage in der Ukraine mit einer immer größeren Brutalität, mit der dieser Krieg geführt wird, weist darauf hin, dass wir mit weiteren Flüchtlingsströmen rechnen müssen. Eine solch große Herausforderung können wir nur gemeinsam als kommunale Familie bewältigen. Hier gilt ein großes Dankeschön an alle, die auch in den Städten und Gemeinden sowohl hauptamtlich als auch ehrenamtlich in dieser humanitären Notlage Unterstützung leisten“, so Landrat Weckler abschließend.


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