Windkraft: Verärgerung über Schwertransporte durch Bad Orb

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Der CDU-Stadtverordnete Heinz Josef Prehler kritisiert, dass die Öffentlichkeit über die nächtlichen Schwertransporte durch Bad Orb zu den neuen Windkraftanlagen bei Pfaffenhausen nicht ausreichend informiert wurde.



""In der Presse war zu lesen, dass in der Nacht zum Dienstag dieser Woche die ersten Schwerlasttransporte für die Anlieferung großer Betonteile für die sechs Wind-Industrieanlagen bei Pfaffenhausen durch Bad Orb rollten. Da das Thema in der Stadtverordnetenversammlung am 29. 01. 2020 im Rahmen der Anfragen der Stadtverordneten an den Magistrat nicht mehr platziert werden konnte, soll dies hier geschehen. In den nächsten Wochen und Monaten werden noch viele Dutzend Schwertransporte des Nachts durch unseren Gesundheitsstandort holpern. Es werden die Türme, die Rotorblätter, die Maschinenhäuser, die Kräne und andere Teile für die Wind-Industrieanlagen im Naturpark Spessart durch unseren Gesundheitsstandort transportiert.

Es ist unverständlich, dass eine über mehrere Wochen anhaltende nächtliche Ruhestörung nur durch eine knappe Zeitungsnotiz bekanntgegeben wird. Es ist auch eine Schande, dass Hessenmobil und der Main-Kinzig-Kreis für die Landesstraße durch Bad Orb diese Schwersttransporte zulässt. Die Frankfurter Straße ähnelt hier eher einer holprigen Basaltpiste. Deshalb holpern die Lastwagen auch mehr als dass sie rollen. An der desolaten Straße befinden sich viele Wohnhäuser und ein großes Altenzentrum. Die Bewohner beschweren sich schon lange über den Lärm, den Fahrzeuge beim Überfahren der Löcher und Unebenheiten verursachen. Jetzt werden sie zusätzlich wochenlang dem nächtlichen Lärm der Schwerlastfahrzeuge ausgesetzt. Hessenmobil setzte die Straße kürzlich außerhalb des Ortes über fünf Kilometer instand. Weigert sich jedoch, die paar Hundert Meter im Stadtbereich zu reparieren!

Umso mehr stellt sich die Frage, warum die Bevölkerung nicht von der Bad Orber Verwaltung frühzeitig informiert wurde. Die Stadtverordnetenversammlung hat sich in zwei Resolutionen gegen den Ausbau des Naturparks Spessart durch Wind-Industrieanlagen ausgesprochen. Durch Stavo-Beschluss wurde verhindert, dass die Kabel für die sechs Anlagen auf dem Roßkopf bei Flörsbachtal über unsere Gemarkung gelegt werden. Die Bürgermeister von Bad Orb,  Bad Soden-Salmünster und Steinau schrieben gemeinsam an die Regionalversammlung, dass der Naturpark Spessart frei von Wind-Industrieanlagen bleiben soll.

Deshalb ist die Bad Orber Verwaltungsspitze Antworten schuldig:
1. Warum wurden die städtischen Gremien und die Öffentlichkeit nicht frühzeitig vor Beginn dieser Transporte von der Verwaltung informiert?
2. Warum müssen wir das aus der Zeitung erfahren?
3. Hätte das Oberhaupt einer Stadt, welche den Bau von Wind-Industrieanlagen auf ihrer Gemarkung und im Naturpark Spessart ablehnt, nicht zumindest ein Zeichen setzen können, in dem es öffentlich erklärte, dass diese Transporte durch Bad Orb von den politischen Vertretern nicht gewollt sind?
4. In der Zeitung steht auch, Zitat „Das Ordnungsamt der Stadt hat dafür das Nachtfahrverbot für Lastkraftwagen aufgehoben“. Stimmt das? Hätte man das verhindern können?
5. Kann für die vielen noch folgenden Schwerlasttransporte nicht zumindest gefordert werden, dass die Frankfurter Straße vorher repariert wird? Die nächtlichen Lärmbelästigungen würden sich damit deutlich reduzieren.

Bad Orb kann den Transport kaum verhindern. Aber die eigene Position öffentlich zu erklären, ist ein Wert für sich. Der Vorgang zeigt auch deutlich, dass sich Juwi und die kreiseigene Naturenergie nicht darum scheren, was sie den Betroffenen antun. Sie befanden es nicht einmal für erforderlich, selbst zu informieren. Die Informationen kamen offenbar vom beauftragten Transportunternehmen. Wenn es um Neuerrichtungen geht, halten Firmen wie Juwi und Naturenergie ihre Sonntagsreden und bieten auch mal einen Brotkrummen örtlichen Vereinen an, damit die Bevölkerung Ruhe hält.  Man kann auch die Reden der Einweihungsfeier vorausahnen, in der dann die die nicht vorhandene harmonische Zusammenarbeit mit den Anwohnern vorgegaukelt wird. Anschließend werden die Rotmilane, die im Herbst die gerodeten Flächen noch überflogen, von den Flügeln der Wind-Industrieanlagen im Naturpark Spessart geschreddert."

Heinz Josef Prehler
CDU-Stadtverordneter
Bad Orb

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